Die Reben

Die roten Sorten:

Garnacha (Grenache) 

Die Grenache Noir ist eine der am meisten angebauten Rebsorten der Welt. Besonders in Südfrankreich und in Spanien ist sie eine der dominierenden Reben. Sie neigt zu relativ hellen leichten Weinen, kann aber auf sehr kargen Böden wie in Châteauneuf-du-Pappe bei großer Ertragsreduktion hochkonzentrierte Weine liefern. Meist wird sie mit Mourvèdre und Syrah, zur klassischen Assemblage des Midi verschnitten, selten findet man sie reinsortig ausgebaut wie beispielsweise bei Château Rayas.
Einen großen Ruf erwirbt sie sich als unverzichtbarer Bestandteil der Süßweine wie Banyuls und Maury. Durch ihren hohen Zuckergehalt ist sie Basis der gespriteten Vins Doux Naturels.

Monastrell (Mourvèdre)

Die Mourvèdre hatte eine beherrschende Rolle in der Provence und ist in Spanien die zweitmeist angebaute Rebsorte. Hier ist sie unter dem Namen Monastrell bekannt, in der Neuen Welt heißt sie meist Mataro.
Sie treibt spät aus und reift auch spät, was in Südfrankreich leichter zu Problemen führen kann als in Spanien. Sie erbringt mit ihren kleinen, dickschaligen Beeren feste Weine mit intensiven Brombeeraromen. Reinsortig ausgebaut findet man diese Sorte selten, meist sind es Verschnitte mit Syrah und Grenache. In Bandol ist sie ein fester Bestandteil aller Weine, die großen Cuvées enthalten oft 70 – 80 % Mourvèdre.
Ihre Weine, in Verbindung mit Syrah haben meist die typische Garrigue-Note, mit Aromen von Lavendel, Rosmarin, Thymian und schwarzem Pfeffer, so dass sie gute Begleiter der provençalischen Küche sind.

Carinena

Diese in Spanien, Italien und Frankreich häufig angebaute Sorte ist in den USA als Carignane bekannt. Ihre Weine sind farbintensiv, säurereich und Tanninstark, aber ohne Charme. Im Languedoc und Roussillon wird diese Verschnittsorte für billige Massenweine verbreitet angebaut. Nur wenige Winzer verstehen es aus der Carignan einen wirklich guten Wein zu bereiten.

Cabernet-Sauvignon

Cabernet-Sauvignon ist die berühmteste aller Traubensorten, die im Verschnitt mit Merlot die feinen, langlebigen Weine des Bordelais ergibt. Heute wird sie als Modesorte weltweit angebaut und, als Verschnitt mit anderen Rebsorten verwandt, oder meist als Konsumwein auch reinsortig ausgebaut. Diese spätreifende Rebe ist sehr anpassungsfähig und nicht sehr fäulnisanfällig, was auch bei vollmaschineller Ernte für gute Qualitäten sorgt. Die Besonderheit des Cabernets ist seine Struktur und seine Fähigkeit das Terroir, die Jahrgangsgegebenheiten und die Techniken der Weinbereitung wiederzuspiegeln.

Merlot

Sie ist eine der beiden Hauptreben des Bordeaux und genießt momentan als eine „Modesorte“ größte Popularität. Sie ist weniger tanninreich als ihr großer Verschnittpartner Cabernet-Sauvignon, aber von vollerem Körper. Ihr Aroma ist würzig mit Pflaumenaromen und Noten von eingekochten Früchten. Seine Eigenschaften ergänzen sich gut mit denen des langlebigeren Cabernet-Sauvignon und Caberbet-Franc. Durch ihren frühen Austrieb ist sie sehr frostgefährdet, was sich 1991 wieder drastisch zeigte. Derzeit wird Merlot immer mehr im Languedoc-Roussillon verbreitet. Sie hat auch sehr große Erfolge in den verschiedensten Überseeländern.

Tempranillo

Die Tempranillo ist die große Rebsorte Spaniens. Die Traube hat dickschalige Beeren und ist farbintensiv, ihre Weine sind dunkel, kräftig und können sehr langlebig sein. Ihre größten Erfolge feiert sie in der Rioja und Ribera del Duero. Ihr Erfolg ist eng mit den Namen Pesquera und Vega Sicilia verknüpft.
Sie ist eine der wenigen spanischen Rebsorten, die auch in Portugal kultiviert wird. Hier ist sie unter den Namen Tinta Roriz und Aragonez bekannt. Sie dient als Portweinverschnitt oder als Tischwein in der Region Dão. Im Alentejo wird sie reinsortig, meist im Barrique ausgebaut und kann sehr große Erfolge verbuchen.

Cabernet Franc

Cabernet Franc ist eine mit dem Cabernet Sauvignon eng verwandte Rebsorte, es wird sogar vermutet, dass sie eine Mutation ist. Cabernet Franc ist viel besser für kühle und feuchte Regionen geeignet und dient meist als Verschnittpartner von Cabernet Sauvignon. Große Bedeutung für reinsortige Weine hat sie lediglich im Loire-Tal, wo sie in den Appellationen Chinon, Bourgeuil und Saumur-Champigny großartige Ergebnisse bringt. Große Cabernet Franc haben eine ausgeprägte Frucht und leichtere Tannine, die sie relativ früh zugänglich machen.

 

(c) 2000, 2001 Penedès-Wein

Die weißen Sorten

Macabeo (Macabeu)

Die Macabeu ist in Nordspanien die am meisten angebaute Weißweintraube, aber auch im Roussillon und im Languedoc ist sie häufig als Verschnittpartner für Chardonnay oder Bourboulenc anzutreffen. Sie ist säurearm, neigt aber wenig zur Oxidation und wird deshalb gerne mit Chardonnay assembliert. Da sie spät austreibt ist sie in Regionen mit Spätfrösten sehr beliebt

Parellada

Sie ist eine hochwertige katalanische Rebsorte, die vornehmlich zur Cavaherstellung benutzt wird. Sie ergibt auf mageren Böden in kühleren Höhenlagen feine frische Weine mit Apfelaroma, auf nahrhaften Böden ergibt sie Übererträge und ihre Weine sind wenig ausdruckslos. Sie eignet sich im Verschnitt mit Chardonnay oder Sauvignon-Blanc zur Stillweinherstellung.

Xarel-lo

Diese katalanische Rebsorte wird vorwiegend zur Cava-Herstellung in der Region Penedes eingesetzt, wo sie dem Wein eine typische Note verleiht. Sie wird hier mit Parellada und Macabeo verschnitten. Sie treibt sehr früh aus und ist damit sehr empfindlich für Spätfröste. Des weiteren ist die Rebe stark im Wuchs und erbringt hohe Erträge. Bringt mitunter sehr geschmacksintensive Weine hervor.

Chardonnay

Diese weiße, aus Burgund stammende Rebsorte, ist in ihrer Bekanntheit ungeschlagen, sie ist fast schon ein Markenname. Inzwischen ist sie fast über alle Weinbauregionen der Welt verteilt. Meist bringt diese säurearme Rebsorte gefällige, wenig ausdrucksvolle weine hervor, in Spitzenlagen wie Corton-Charlemagne oder gar Le Montrachet gewinnen gute Winzer gar einige der besten Weißweine der Welt aus dieser Moderebsorte. Alle besseren Weißweine Burgunds sind aus der Chardonnay gekeltert. Sie nimmt gerne den mineralischen Charakter des Kalkbodens auf, in Chablis den typischen Feuersteingeschmack und im Jura einen oxidierten Charakter von den „Marnes Bleues“.
Die Chardonnay aus guten Lagen eignet sich hervorragend für den Barriqueausbau, bei dem sie an Komplexität gewinnt, aber den mineralischen Charakter meist einbüßt.D